Der VFWF stellt die Förderung der zukunftsorientierten Lehre und Forschung der » MedUni Wien in den Mittelpunkt. An den Universitätskliniken im » AKH Wien soll mit den jeweils modernsten internationalen Erkenntnissen und Methoden gearbeitet werden. Der gemeinnützige, ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken dienende Verein fördert somit die zukunftsorientierte interdisziplinäre Zusammenarbeit aller relevanten gesellschaftlichen Gruppen um dieses Ziel zu erreichen.
Die Tradition der » Wiener Medizinischen Schule sowie die Verbesserung des österreichischen Gesundheitswesens gehören ebenfalls zur Selbstverständlichkeit des Vereins.
Der VFWF organisiert und finanziert regelmäßig Tagungen und Symposien. Bei den jährlich stattfindenden » Universitätsvorlesungen mit Impulsreferaten und Podiumsdiskussionen vernetzt der Verein ExpertInnen aller medizinischen Fachgebiete. Weiters stiftet der Verein im Rahmen Universitätsvorlesungen je einen » Habilitationspreis, Dissertationspreis und Posterpreis.
Die Universitätsvorlesung 2021 hielt Christoph Huber, Mitbegründer von BioNTech - jenem Biotech-Unternehmen, das die RNA-basierte Schutzimpfung gegen das SARS-CoV-2 Virus entwickelt hat. Sein Vortrag "Forschung in Leben verwandeln" und das anschließende Gespräch mit Markus Müller können sie hier nachsehen:
Im Rahmen der Universitätsvorlesung wurden außerdem die Förderpreise des VFWF für die besten Dissertationen und Habilitationen des Jahres 2020 bekannt gegeben.
Inhalt der Habilitation:
Die sekundäre Mitralinsuffizienz (SMI) begleitet, ebenso wie die sekundäre Trikuspidalinsuffizienz (STR), häufig das gesamte Spektrum der Herzinsuffizienz. Die beiden Vitien sind mit einer exzessiven Mortalität vergesellschaftet. Amerikanische und Europäische Leitlinien zur Behandlung zeigen eine massive Divergenz bezüglich der Schwellenwerte für die Definition. Dies ist im Hinblick auf mögliche invasive Interventionen von Bedeutung und zeigt, dass in den USA und Europa völlig unterschiedliche Kohorten therapiert werden. Philipp Bartko konnte mittels dreidimensionaler Bildgebung sowie mittels Echokardiographie potentielle Lösungsansätze finden, um die Risikostratifizierung und das Management und die Therapie der sekundären Klappeninsuffizienzen nachhaltig zu verbessern. Ein vereinigendes Konzept zur Quantifizierung nutzt einen multiparametrischen Ansatz, welcher eine signifikant bessere Risikostratifizierung erlaubt und somit das das PatientInnenmanagement nachhaltig verbessern kann.
Inhalt der Dissertation:
Seit Beginn der Augenheilkunde als eigenständiges medizinisches Fachgebiet hat die Möglichkeit zur Bildgebung, insbesondere der Netzhaut, eine wichtige Rolle gespielt. Zuerst wurde die Netzhaut fotografiert, was vorwiegend zur Darstellung von peripheren Netzhauterkrankungen wie der diabetischen Netzhauterkrankung wichtig ist. Die Bildgebung der Netzhautmitte (dem Ort des schärfsten Sehens) wird heute mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT) durchgeführt. Hierbei handelt es sich um dreidimensionale Schnittbilder der Netzhaut (mehrere hundert Bilder pro Untersuchung) von ca. 6mm Breite und 0,5mm Tiefe. Automatisierte Quantifizierungsmethoden zur Auswertung von solchen OCT Bilddatensätzen werden in der Zukunft im klinischen Alltag des Augenarztes täglich eine entscheidende Rolle spielen, da die Anzahl der Bilder durch verbesserte Auflösung immer besser wird und der Arzt nicht alle Bilder selbst befunden kann. Automatische Algorithmen des maschinellen Lernens sind schneller und weniger subjektiv als Menschen und können auf diese Weise AugenärztInnen bei Diagnosestellung und Therapieentscheidungen unterstützen. In Gerendas‘ Dissertationsschrift wurden unterschiedliche Imaging Biomarker mittels OCT ausgewertet. Diese Arbeit legt einen Grundstein für die Translation von theoretischer Basiswissenschaft (Algorithmenentwicklung) zur aktiven Integration in den klinischen Alltag. Das pathophysiologische Verständnis der einzelnen Biomarker wird durch diese Arbeit entscheidend erweitert und soll in der Zukunft eine personalisierte Behandlung auf individueller Patientenebene ermöglichen.
Inhalt der Dissertation:
Obwohl Infektionen mit dem humanen Zytomegalievirus (HCMV) in gesunden Individuen in der Regel asymptomatisch verlaufen, können vor allem in LungentransplantpatientInnen schwerwiegende Komplikationen, bis hin zu einer erhöhten Mortalität auftreten. Da bis zum heutigen Tag keine wirksame Impfung gegen HCMV in TransplantpatientInnen existiert, besteht ein großes Interesse an der Identifizierung protektiver HCMV-spezifischer Immunantworten, die die Virusreplikation begrenzen können. In ihren Studien konnten Hannes Vietzen und seine KollegInnen nun erstmals zeigen, dass das Risiko einer hoch-virämischen HCMV-Episode in LungentransplantpatientInnen signifikant von HCMV-spezifischen natürlichen Killer (NK) Zell-induzierten antiviralen Immunantworten abhängig ist. Vor allem NKG2C+ NK Zellen spielen dabei eine Schlüsselrolle und so ist bereits die partielle Deletion des NKG2C kodierenden Gens mit einem erhöhten Risiko einer hohen Viruslast assoziiert. Des Weiteren sind auch genetische Varianten in weiteren viralen und humanen Faktoren, die für die Aktivierung von NKG2C+ NK Zellen essenziell sind, signifikant mit dem Risiko einer hohen HCMV-Virämie assoziiert. Eine insgesamt schwache NKG2C+ NK Zellantwort war dabei mit einem erhöhten Risiko einer hoch-virämischen HCMV Episode verbunden, womit HCMV-spezifische NK Zellen zu einem lohnenden Ziel von antiviralen Therapien werden könnten.